Warum ein schottischer Fan zum Auftaktspiel wanderte

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      Warum ein schottischer Fan zum Auftaktspiel wanderte

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      Von Glasgow nach München
      Warum ein schottischer Fan zum Auftaktspiel wanderte
      14.06.2024

      Von Nordschottland bis Süddeutschland wanderte ein 20-jähriger Schotte, um das Eröffnungsspiel der Fußball-EM in München zu sehen. Doch mit seiner Aktion will er vor allem eins: ein Tabu-Thema ansprechen.

      Heute Abend beginnt die Europameisterschaft mit dem Spiel Schottland gegen Deutschland. Mit dabei ist der junge Schotte Craig Ferguson, der sechs Länder zu Fuß durchquerte, um bei dem Großevent dabei zu sein. Gestartet war Ferguson Anfang Mai in Glasgow, passierte Schottland, England, die Niederlande, Belgien und Luxemburg und kam vor zwei Wochen in Deutschland an. Insgesamt lief er dabei ungefähr 1600 Kilometer. Auf Instagram dokumentierte Ferguson seine Reise für rund 30.000 Menschen, einige verfolgten seinen Trip auch via Online-Tracker.

      Um sich den Traum von der Auszeit zu ermöglichen, arbeitete der Fußballfan zwei Jahre lang als Kellner. Doch nicht nur die körperliche Herausforderung reizte Ferguson, es geht um viel mehr. Bei einem Stopp in Stuttgart erzählte er dem SWR, dass er Männer ermutigen möchte, offener über psychische Krankheiten wie Depressionen zu sprechen.

      Zum Start der Fußball-EM: Wandern für einen guten Zweck

      "In Großbritannien nehmen sich täglich etwa 12 Männer das Leben. Das ist so traurig, das darf nicht sein." Er wäre stolz, wenn er dazu beitragen könne, dass Männer offener über mentale Probleme sprächen. Und mit Fußball erreiche man sie schließlich am besten, findet er. Während seiner Aktion hat er auch Spenden gesammelt, mehr als 70.000 Euro sind bereits zusammengekommen. Übermitteln möchte er die Summe der gemeinnützige Organisation "Brothers in Arms Scotland", die sich dafür einsetzt, die Suizidrate bei Männern zu senken.

      Auf der Wanderung spazierte Craig Ferguson – stilecht – in einem traditionellen Schottenrock durch die Gegend und wurde darauf häufig angesprochen. Den Rock hat er extra für seine Mission anfertigen lassen – in den Farben aller Kontrahenten, auf die die Schotten während der EM 2024 stoßen werden, also Deutschland, die Schweiz und Ungarn.

      In den kommenden Wochen werden 200.000 Fußballfans aus Schottland in Deutschland erwartet.

      Quellen: SWR, The Scottish Sun, Instagram

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      EM: Schottischer Fan läuft von Glasgow nach München
      Craig Ferguson macht mit seinem Lauf auf ein wichtiges Thema aufmerksam.
      13.06.2024

      Schon bevor am Freitagabend im EM-Eröffnungsspiel zwischen Deutschland und Schottland der Ball rollt, ist eines klar: Alle eingesetzten Spieler zusammen werden nicht so viele Meter abspulen wie der Schotte Craig Ferguson. Der läuft nämlich gerade stilecht im Schottenrock von Glasgow nach München.

      Damit legt der 20-Jährige nicht nur knapp 1600 Kilometer in 41 Tagen zurück, er macht auch auf ein wichtiges Thema aufmerksam: die mentale Gesundheitvon Männern. "Darüber wird nicht genug gesprochen", sagte der Kellner im Gespräch mit dem SID: "Der Lauf zur Fußball-EM bietet eine gute
      Plattform zu zeigen, dass es nicht unmännlich ist unter Ängsten zu leiden, über negative Gefühle zu sprechen und dass Suizid nicht der einzige Ausweg ist."

      Ferguson schafft durch das Sammeln von Spenden zudem auch einen direkten Mehrwert. Bisher sind bei dem Lauf durch sechs Länder knapp 50.000 Euro zusammengekommen. Die Summe nutzt die gemeinnützige Organisation "Brothers in Arms Scotland", um für niedrigschwellige Hilfe bei psychischen Problemen zu sorgen.

      Entstanden war die Idee aus einem Scherz mit einem Kumpel - aus Spaß wurde aber schnell eine ernste Planungsphase, die nach der Qualifikation der Schotten für die EM realisiert wurde. Damit machte er nicht nur die mittlerweile knapp 30.000 Follower bei Instagram auf sich aufmerksam. Auch die britische Botschaft in Berlin lud Ferguson vergangene Woche zu einer Vortragsreihe zum Thema ein. Ein Umweg, den er "gerne in Kauf genommen" hat - und ausnahmsweise nicht gelaufen ist.

      Das gesamte Projekt jedenfalls war eine Reise, "die ich nicht vergessen werde", sagt Ferguson, und sie hatte ihre Tücken. Irgendwann zwischen Glasgow und München geriet er gar in einen Sturm, war ohne Telefonnetz und verlief sich "komplett in einem Waldstück. Aber das gehört genauso zu diesem Lauf."

      Am Donnerstagmittag nun kommt der Schotte im Kilt am Münchener Marienplatzan, dort wird er von Freunden und Familie empfangen. Mit ihnen, den anderen schottischen und auch den deutschen Fans will er das Turnier undseinen Lauf feiern: "Ich denke, die Deutschen und die Schotten haben eine besondere Verbindung, und die zeigt sich in der Gastfreundschaft."

      Für das Spiel tippt der junge Schotte ein 1:0 für seine "Bravehearts" und schränkt sofort wieder ein: "Ich weiß nicht, ob ich das wirklich glaube,aber ich drücke die Daumen."

      Quelle: sport1.de